Am 10.07.2023 ist das Arbeitsgremium in die letzte Runde gegangen. In der 4. Sitzung wurde den Beteiligten der Entwurf zur Leistungsbeschreibung der Machbarkeitsstudie (MBS) präsentiert.
Als Fördermittelgeber zur Finanzierung der MBS wurde das Brandenburgische Umweltministerium (MLUK) aufgetan, welches Maßnahmen zur Verbesserung des Landschafts-Wasserhaushaltes fördert.
Das Kommunale Nachbarschaftsforum (KNF) konnte dafür gewonnen werden, die Ausschreibung der MBS als Träger zu übernehmen. Das KNF ist ein Verein, indem die Berliner Bezirksämter sowie der Berliner Senat und die Brandenburger Umlandgemeinden und Landkreise vertreten sind.
Um die Förderfähigkeit sicherzustellen, muss eine wasserwirtschaftliche Ausrichtung im Vordergrund stehen.
Im Oktober 2023 wird der Fördermittelantrag voraussichtlich eingereicht und nach Bewilligung ausgeschrieben werden, so das 2024 mit der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie begonnen werden könnte. Voraussichtlich sollen im Herbst 2024 erste Zwischenergebnisse bekannt gegeben werden und bis Mitte 2025 die Fertigstellung erfolgen.
Sofern alles wie geplant läuft.
Das Protokoll können Sie hier nachlesen.
Es ist viel Zeit ist ins Land gegangen, wir schreiben Oktober 2024. Der Fördermittelantrag „hängt“ immer noch bei den Behörden. Die Förderfähigkeit der Studie wird noch geprüft. Es ist also noch nicht mal eine Ausschreibung zur Machbarkeitsstudie erfolgt. Der Amtsschimmel wiehert!
Braucht es die MBS jetzt überhaupt noch? Wir sagen: Nein!
Mittlerweile geht die CliWaC-Forschungsinitiative ihrem Ende zu. Ein ganzes Forschungsteam hat sich der Aufgabe gewidmet, die wasserbezogenen Risiken des Klimawandels anzugehen. In der Fallstudie 1 – von insgesamt 3 Studien – wurde am Groß Glienicker See sowie am Sacrower See zwei Jahre lang intensiv geforscht. Hierbei wurden die Ursachen, Folgen und Auswirkungen des massiv gesunkenen Wasserverlustes im Einzugsgebiet der Seen wissenschaftlich interdisziplinär untersucht, mit dem Ziel, aus den gesammelten Ergebnissen auch Handlungsvorschläge abzuleiten.
Mit diesem Wissen stellt sich die berechtigte Frage, ob eine Machbarkeitsstudie (MBS), so wie sie bisher im Raum steht, überhaupt noch Sinn macht. Die abschließenden Ergebnisse aus der CliWaC-Studie liegen Ende des Jahres vor. Handlungsempfehlungen zum zukünftigen Umgang mit den Seen werden wohl in Form eines Policy Briefes ausgesprochen.
Bereit bekannt gemacht wurde: um den Folgen des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf den Wasserstand des Groß Glienicker See entgegenzuwirken, nur ein Anheben des Grundwasserspiegels durch entweder direkte Wassereinleitung oder durch Wiedervernässung des Einzugsgebietes den Groß Glienicker See langfristig retten kann.
Mit unserer Bitte an die Verwaltungen, die Sinnhaftigkeit der MBS nochmal zu überdenken, sind wir leider bisher auf taube Ohren gestoßen.
Bürgerinitiative-Pro-Groß-Glienicker-See e.V. (BiPGGSee e.V.) | www.pro-gross-glienicker-see.info | 14089 Berlin – Kladow