Auf die BVV- Anfrage der Grünen Spandau (Drucksache 1380/XX-> link) hat der Bezirksstadtrat, Andreas Otti, ziemlich klar geantwortet, dass – ausgenommen das Klima – „die stattfindende Wasserentnahme im Rahmen der Wasserförderung“ für das drastische Absinken des Wasserstandes verantwortlich ist.
Unsere konkrete Nachfrage (Antwort durch Frau Sorges, 12.10.2020) hat dies bestätigt und aufgezeigt, dass die Trinkwasserförderung durch die Berliner Wasserbetriebe an Betriebsgenehmigungsverfahren der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz gebunden ist und der Bezirk Spandau erst wieder bei den nächsten – wohl im Raum stehenden – Beteiligungsverfahren auf die negativen Auswirkungen der Grundwasserförderung im Spandauer Stadtgebiet hinweisen und somit leider akut keinen Einfluss nehmen kann.
Mittlerweile gibt es auch eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Daniel Buchholz (SPD) an den Senat von Berlin zu diesem Thema, die unseres Erachtens auf den wichtigsten und bereits definierten Kernpunkt, nämlich die Grundwasserförderung durch die Berliner Wasserbetriebe, leider nicht eingeht, sondern den Schwerpunkt mit seinen Fragen 11 – 17 wieder nur auf die Anlieger legt.
SPD, wann begreifst Du es? Wir sind Freunde des Sees und keine Feinde!
Die Parlamentarische Anfrage (Daniel Buchholz, SPD) und die Antwort der Senatsverwaltung finden Sie hier
Wenn man den gegebenen Hinweisen nachgeht, kann man dazu auf der Homepage der Senatsverwaltung zur Grundwasserproblematik „Umweltatlas Berlin“ folgendes nachlesen:
02.12 Grundwasserhöhen des Hauptgrundwasserleiters und des Panketalgrundleiters (Ausgabe 2015)
Es wäre auch naheliegend, dass die landwirtschaftlichen und gewerblich genutzten Brunnen, der künstliche See des Golfplatzes, sowie die privaten Gartenwasserbrunnen, die im gesamten Einzugsbereich des Groß Glienicker Sees liegen, eine Wirkung auf den Wasserstand des Sees haben könnten.
Länderübergreifend müsste dies in seiner Gänze geprüft. Je trockener die Sommer, desto mehr werden die Gärten und Grünflächen auch bewässert.
Kernpunkt scheint aber tatsächlich die Trinkwasserförderung zu sein. Bereits im Oktober 2019 wurde das Thema „Trinkwasserförderung vs. Naturschutz“ auf dem BUND-Wasserabend vorgestellt und diskutiert. Was dabei zu Tage kam ist erschütternd. Hier wurde die Problematik der Trinkwasserförderung und deren Ursachen und Folgen – wie wir sie hier auch am Groß Glienicker Sees beobachten können – deutlich aufgezeigt:
Zusammenfassend steht dort geschrieben: „Um es auf den Punkt zu bringen, sind der Zustand der Wälder, der Moore und das Agieren der zuständigen Behörden ein andauernder Verstoß gegen das Gesetz, was Berlin im Zweifel auch ein hohes Bußgeld kosten könnte.“
Wissentlich vor diesem Hintergrund sind die gegebenen Antworten des Senates eigentlich eine Ohrfeige für den Fragesteller. Und der Bezirk macht es sich auch recht einfach.
Wann werden Politik und Verwaltung endlich nachhaltig aktiv, packen das Problem an der Wurzel, statt sich auf Nebenschauplätzen zu verspielen oder sich hinter Allgemeinplätzen zu verschanzen?
Der See braucht Hilfe! Jetzt!
Bürgerinitiative-Pro-Groß-Glienicker-See e.V. (BiPGGSee e.V.) | www.pro-gross-glienicker-see.info | 14089 Berlin – Kladow